Pfarrkirchen: Giacomo Pastor greift nach dem Bayerischen Zuchtrennen

Weit über die Grenzen des Rottals bekannt ist das Pfingstmeeting in Pfarrkirchen. Nach zwei Jahren Corona-Zwangspause schaut ganz Traberdeutschland am Pfingstmontag und Dienstag auf die dortige Trabrennbahn. 24 Rennen in zwei Tagen mit Gästen aus ganz Deutschland und dem Ausland werden geboten. Und die Zuschauer werden sich wieder dicht an den Rails drängen, wenn am Montag der Euro-Cup für Amateure und am Dienstag das Bayerische Zuchtrennen ausgefochten werden.

Der Montag gehört traditionell den Amateuren. Der Euro-Cup wird heute ohne Vorläufe ausgetragen und hat 13 Starter angelockt. Dieses Standardrennen um 10.000 Euro ist eine ziemlich offene Partie. Eine lohnende Quote in der Viererwette ist also vorprogrammiert. Erste Chancen darf sich Thomas Royer ausrechnen. Der vielfache Champion der Amateure aus Österreich ist der Highlight-Fahrer im Feld, hat auch in Paris schon gewonnen und darf Better Be Royal eine gutklassige und formstarke Stute fahren, die allerdings aus zweiter Reihe einen passenden Verlauf braucht.

Immer besser wird Velten Chicago (Peter Platzer), zuletzt Dritter auf gehobenem Parkett. Die Generalproben von Zodiak PS (Lukas Strobl) und Gri My Dream (Herbert Tuscher) fielen mit Siegen in Straubing sehenswert aus. Allen ein Schnippchen schlagen können die beiden starken österreichischen Pferde Justice (Johann Schiesbühl) und Sir Bourbon (Christian Höbart). Emma Stolle reist mit ihrer Black Pearl aus Berlin an – die couragierte Amazone ist noch lange nicht aus der Partie.

Höhepunkt am Dienstag ist das traditionsreiche Bayerische Zuchtrennen. Sieben Pferde aus drei Bändern wollen den Sieg im mit 20.000 Euro dotierten Klassiker. Kaum je besiegt worden ist in seiner Karriere Giacomo Pastor (Rudi Haller), der im ersten Band äußert verführerisch steht. Auch, wenn der 14-fache Seriensieger heute seine bislang schwerste Aufgabe seiner Karriere vor sich hat – er ist hier unser Favorit. Doch der Pastor Stephen-Sohn hat dennoch noch lange nicht gewonnen. Er trifft auf Far West (Josef Franzl), der für einen echten Rottaler Sieg sorgen könnte, denn er befindet sich im Mitbesitz der Johanniskirchener Familie Reber. Zuletzt dominierte er, der sich langsam auch etwas besser mit dem heute verlangten Bänderstart anfreunden kann, über Very Special One (Peter Platzer) und Golden Future (Michael Schmid). Beide sinnen aber auf Revanche und können sie auch bekommen. Alles eine Frage des Rennverlaufs? Möglich. Im zweiten Band lauert Golf Juan (Andreas Geineder), der in seiner früheren Heimat Frankreich in guter Garnitur lief und in Straubing ein Franzosenrennen gewinnen konnte.

Eine Attraktion ist sicherlich auch der Schwede Rushmore Face mit dem Schweizer Loris Ferro aus dem Schweizer Syndikatstall Allegra Racing Club. Stallmanager Markus Monstein sagte Wettstar, dass die Zulage von 50 Meter sicher schwierig wird, aber nach einer gesundheitsbedingten Durststrecke nun wieder in Superform ist. Mit einem zweiten Platz auf Gras zu einem Spitzenpferd hat er sich nachdrücklich angekündigt. Und allein sein dritter Platz am 23. Oktober 2021 im Gran Premio delle Nazioni, einem Gruppe I-Rennen in Mailand, macht ihn zum Blickfang.

So einer ist auch Halva von Haithabu (Thorsten Tietz) in der Rottal-Meile am Dienstag an 7. Stelle. Der mittlerweile zehnjährige Hengst zählt zu den besten Pferden Deutschlands und es ist schon ganz besonders, dass er nach Niederbayern kommt. Mit Azimut (Josef Franzl) hat er sich einen starken Gegner geladen, der europaweit schon für Furore sorgte. Bitter Lemon (Michael Schmid) wird in starker Hand die Kurzstrecke schmecken.

 

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Foto by: Bäumel-Schachtner