GRAND CRITERIUM DE VITESSE COTE D’AZUR 

1 Million Euro Jackpot in der Quinte+ – die WETTSTAR-Wettgemeinschaft ist wieder dabei

Ourasi und Timoko jeweils viermal, dazu Sea Cove, Varenne, Bold Eagle und Readly Express – ein Auszug aus der Siegerliste des Grand Criterium de Vitesse Cote D‘Azur zeigt, dass diese Sprintprüfung zu den Klassikern zählt. Wer hier gewinnt, gehört zu den absoluten Cracks des Europäischen Trabrennsports.

Der Favorit

Vivid Vise As gehört längst in diese Riege, denn er konnte dieses Rennen schon in den letzten beiden Jahren gewinnen und ist gewillt, sich das dritte Mal in die Siegerliste einzutragen. Am Totalisator wird er um die Favoritenstellung nicht herumkommen, und auch für uns ist er der wahrscheinlichste Sieger. Im Ziel steht er allerdings noch lange nicht, denn es gibt ein paar Gründe, die gegen ihn sprechen: Zuallererst ist sein Startplatz nicht optimal; von der Acht abgehend muss er erstmal eine Lage finden. Dazu kommt, dass er Anfang Januar dieses Jahres im Prix de Bourgogne reell gegen Cokstile verloren hat, auf den er nun erneut trifft. Wir meinen: nach Form und Klasse ist Vivid Vise As hier das beste Pferd – aber insbesondere der schlechte Startplatz macht ihn hier zu einem wackeligen Favoriten.

Er brennt auf Wiedergutmachung

In Cockstile sehen wir den chancenreichsten Herausforderer des Favoriten. In dem erwähnten Rennen lief er aus der Radfahrer-Lage verblüffend leicht an Vivid Wise As heran und vorbei.  Die Leistungen danach waren eher durchwachsen. Im Prix d‘Amerique musste er mit dem neunten Platz Vorlieb nehmen; dabei kam er zwar hinter Vivid Wise As ins Ziel, musste jedoch von sehr weit hinten ansetzen und lief angesichts dieses ungünstigen Rennverlaufs nicht einmal schlecht. Die Leistung vom 13.02. gibt allerdings Rätsel auf. Die Startphase war zwar höllisch schnell, aber das erklärt dennoch nicht, warum er zum Schluss komplett aufsteckte – dies mahnt etwas zur Vorsicht. Trotzdem verzeihen wir ihm den Ausrutscher und sehen ihn als ernstzunehmenden Konkurrenten um den Sieg. Er wird sich mit Startplatz 3 eine gute Ausgangposition sichern und sein Glück in einem Verdecktem Rennen suchen – wozu er damit in der Lage ist, hat er eindrucksvoll im „Bourgogne“ gezeigt. Wir haben „Mumm“ auf Cockstile – auch deshalb, weil die heute geforderte Sprintstrecke dem Elitelopp-Sieger von 2020 ganz besonders in die Karten spielt.  

Der erweiterte Favoritenkreis

Delia de Pommereux hatte zwischenzeitlich völlig die Form verloren und war zwangsläufig von den meisten Wettern und Experten schon abgeschrieben worden. Zuletzt sendete sie aber ein deutliches Lebenszeichen und lief im Prix de France auf einen guten zweiten Platz hinter Vivid Wise As – allerdings ohne eine echte Siegchance. Es ist kein Geheimnis, dass sie auf den kurzen Strecken deutlich besser aufgehoben ist. Letztes Jahr war sie an gleicher Stelle Zweitplatzierte des Rennens und konnte damals sogar Vivid Wise As zum Kampf stellen.

Sie wäre als Siegerin keine Überraschung.

Auch Zacon Gio ist heute wieder auf seiner Lieblingsdistanz unterwegs. Nach einigen Monaten im Trainingsquartier von Jean Michel Bazire ist der Siebenjährige nun wieder zurück an alter Wirkungsstätte bei Holger Ehlert. Theoretisch ist er in der Lage dieses Rennen zu gewinnen. Zuletzt gelang ihm ein dritter Platz hinter Vivid Wise As, und Delia de Pommereux, bei dem er nach perfekten Rennverlauf jedoch nicht voll überzeugte. Aber ob dies nur ein selten gewordener positiver Ausrutscher war oder doch ein Zeichen, dass er nach vielen durchwachsenen Resultaten langsam wieder zur alten Klasse findet, ist nicht seriös zu beantworten. Die Einschätzung von Trainer Holger Ehlert: „…Er hat seit seiner Rückkehr sehr gut gearbeitet (…) er hat die Form und die Fähigkeiten, um auf dem Podium zu landen“. Wir sehen in ihm eher einen Kandidaten für die Plätze drei bis fünf.

Bei Etonnant wechseln Licht und Schatten. Nach längerer Durststrecke hatte er sich in eine so bärenstarke Form gelaufen, dass er sogar als Favorit in den Prix d’Amerique ging. Hier zeigte er sich allerdings nicht von seiner besten Seite – der Auftritt war enttäuschend. Im Prix de France konnte er diese Scharte aufgrund einer Galoppade auch nicht auswetzen, doch das gelang ihm dann im Prix de Paris: Er meldete sich eindrucksvoll zurück und verlor nur hauchdünn gegen Diable De Vauvert. Die heutige Kurzstrecke gehört nicht zu seinen ganz großen Stärken, dennoch: Stimmt die Tagesform und der Rennverlauf, ist er auf jeden Fall ein Sieganwärter.

Kandidaten für die besseren Plätze

Vitruvio wird von Trainer Gocciadoro eine genauso große Klasse attestiert wie seinem Stallgefährten Vivid Wise As. Zuletzt musste er ihm aber deutlich das Nachsehen geben, und auch heute glauben wir nicht an eine Formumkehr.

Billie de Montfort und Bahia Quesnot befinden sich beide auf Abschiedstournee. Die unermüdliche Billie de Montfort erfindet sich immer wieder neu, konnte in ihrer langen Karriere jedes Formtief überwinden und damit stolze 2,5 Millionen Euro zusammentraben. Mit Eric Raffin bekommt sie hier den bestmöglichen Catchdriver; mit einem dritten oder vierten Platz wäre ihr Umfeld hier sicherlich zufrieden.

Ähnliches kann man über Bahia Quesnot sagen, die mit stattlichen 1,7 Millionen Euro Gewinnsumme ein „trabender Geldschrank“ ist; sie ist unverwüstlich, und ein vierter oder fünfter Platz scheint hier durchaus realistisch.

Pferde für die Überraschung

Alcoy hat ebenfalls das Potential für ein solches Ergebnis, auch wenn ihm der Startplatz die Sache erschwert. Trainer Vincent Martens gerät regelrecht ins Schwärmen: „Alcoy hat zuletzt sehr gut gewonnen, Seitdem „fliegt“ er buchstäblich bei der Arbeit. Startplatz 13 ist nicht ideal aber mit glück heften wir uns an den Rücken eines Startschnellen Konkurrenten und bekommen eine gute Ausgangsposition (…) er ist in der Lage in der Quinte+ zu landen.

Interessante Aussage, denn auch uns haben die letzten Leistungen von Alcoy beeindruckt. Er landet definitiv auf unserem Wettschein.

Bleff Dipa trauen wir als zweiter Farbe von Holger Ehlert eine Überraschung zu; der jüngste Teilnehmer des Feldes hat sicherlich noch Luft nach oben, und vielleicht kann er dies heute unter Beweis stellen.

Elsa de Belfonds tritt hier in einem für ihre Verhältnisse sehr starken Feld an, ist aber bei gutem Rennverlauf trotzdem für ein Geld denkbar; mehr als ein fünfter Platz ist aber wahrscheinlich nur mit sehr viel Rennglück möglich.

Die logischen Streicher

Dreamoko muss für uns hier nicht auf den Schein; er läuft nun schon seit Ewigkeiten seiner guten Form und Klasse hinterher. Den zweiten Platz in Italien sollte man nicht überbewerten, insgesamt wird hier deutlich mehr verlangt

Desir De Bannes hat es hier viel zu schwer, wird längster Außenseiter hier wahrscheinlich nur Kondition sammeln können.

Unser Tipp: Vivid Wise As – Cokstile – Delia De Pommereux – Etonnant – Alcoy

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