Steinreiche Franzosen auf »Europa-Tour«

Gelsenkirchen, Sonntag, 10. Oktober 2021:

Vierte und vorletzte Etappe der »Tour Européen du Trotteur Français« in Gelsenkirchen – Dreizehn Teilnehmer mit einer Gesamtgewinnsumme von fast 8,4 Millionen Euro am Start – Titelverteidigerin Billie de Montfort muss unbedingt punkten – Sebastien Guarato schickt auch Carat Williams in die Partie – Deutschland-Debüt von Nicolas Bazire mit Dostoievski

(GelsentrabPR) – Nach dem pandemiebedingten Totalausfall im vergangenen Jahr beschert die »Tour Européen du Trotteur Français« Gelsentrab und seinem Publikum am kommenden Sonntag wieder einen außergewöhnlichen Saisonhöhepunkt. Dreizehn französisch gezogene Pferde, die zusammen eine für hiesige Verhältnisse unglaubliche Gewinnsumme von fast 8,4 Millionen Euro aufweisen können, versprechen einen hochspannenden »Grand Prix de Gelsenkirchen« auf Top-Niveau.

Guarato-Millionäre im Fokus

Mit von der Partie ist erneut die alleine über 2,5 Millionen Euro reiche Billie de Montfort (5/Gabriele Gelormini), die die »Europa-Tour« 2018 und 2019 für sich entscheiden konnte und dabei in Gelsenkirchen mit einem Sieg und einem Ehrenplatz Eindruck hinterließ. Die inzwischen zehnjährige Stute aus dem erfolgsverwöhnten Quartier von Sebastien Guarato ist nach ihrem zweiten Rang im »Gran Premio Città di Montecatini« in Italien erst bei der dritten Etappe auf Mallorca in die diesjährige Tour eingestiegen und machte sich dort lange um die Führungsarbeit verdient, geriet dann aber bereits im Schlussbogen mächtig unter Druck und musste sich schließlich mit dem vierten Platz zufriedengeben.

Der Weg zur Titelverteidigung ist für »Billie« dementsprechend steinig und setzt einen Sieg vor dem Finale am 23. Oktober im belgischen Mons, wo es die doppelte Punktezahl zu ergattern gibt, beinahe voraus. Zugute kommt der viermaligen »Prix d’Amérique«-Teilnehmerin dabei natürlich, dass mit dem Gesamtführenden Feydeau Seven und Eclat de Gloire die beiden bisherigen Etappensieger in der 50.000 Euro-Partie in Gelsenkirchen (2.600 Meter) nicht antreten. Zudem ist es sicher nicht von Nachteil, dass mit Carat Williams (6/David Bekaert) ein Stallnachbar mit ins Ruhrgebiet gereist ist, der auf jeden Fall das Zeug hat, ebenso ganz vorne mitzumischen.

Billie de Montfort hier mit Hugo Langeweg jr.

Bazire mit Dostoievski

Rechnen müssen die beiden Guarato-Millionäre unbedingt mit dem von Jean-Michel Bazires aufstrebendem Sohn Nicolas vorbereiteten und gefahrenen Dostoievski, der sich nach einer Reihe von schwachen Ergebnissen zuletzt in Son Pardo in Erinnerung brachte und mit einem starken Schlussspurt als Zweiter sogar deutlich vor Billie de Montfort ins Ziel kam. Zwischen diesen beiden Pferden erreichte Baron du Bourg (8/Jeremy van Eeckhaute) den Pfosten damals überraschend als Dritter und sicherte sich damit auch den vorläufigen Bronze-Rang in der Gesamtwertung.

Mit einem frischen Gruppe 3-Sieg auf Gras als Empfehlung reist Elvis du Vallon (7/David Thomain) nach Deutschland an und wird bei seinem ersten Tour-Start vermutlich ebenso seine Anhänger finden wie der Thomas Panschow anvertraute Express Jet (1), dessen Bestleistungen freilich schon eine ganze Weile zurückliegen. Letzteres gilt auch für den inzwischen von Henk Grift trainierten Colonel (3/Robbin Bot), der sich mit zwei Ehrenplätzen auf niedrigerem Niveau in Wolvega und Hamburg jedoch ordentlich aus der Pause zurückgemeldet hat und demnach vielleicht höher zu bewerten ist als Cicero Noa (4), in dessen Sulky Jos Verbeeck als Führender der Tour-Fahrerwertung Platz nimmt. Der Rest wird es aus der zweiten Reihe hinter dem Startwagen nicht leicht haben, in das Geschehen um den Sieg und die besten Plätze einzugreifen.

Emilion im Rahmen

Neben dem herausragenden »Grand Prix« werden im GelsenTabPark am Sonntag ab 15.00 Uhr elf weitere Prüfungen entschieden, von denen das an fünfter Stelle ausgetragene »wettstar.de-Rennen« besondere Beachtung verdient, obwohl es nicht zu den abschließenden PMU-Partien gehört und kein Bestandteil der V7 (Garantieauszahlung 10.000 Euro) ist. Den Sieg sollten hier die drei Starter aus dem Trainingsquartier von Wolfgang Nimczyk unter sich ausmachen, wobei dem laufgewaltigen Emilion (6) die Favoritenrolle zukommen dürfte.

Der erstmals von Hennie Grift gesteuerte Wallach fühlt sich in Gelsenkirchen pudelwohl, hat das Ziel auf dem Rechtskurs bei acht Engagements erst einmal nicht als Erster erreicht und sollte darauf brennen, den Spieß gegen den zuletzt in Mönchengladbach vor ihm siegreichen Free Bird (5/Markus Bock) jetzt umzudrehen. Den beiden Sechsjährigen gefährlich werden kann die zwei Jahre jüngere Kyriad Newport (7/Robbin Bot), die im letzten Jahr sowohl das »Stutenderby« als auch die »Breeders Crown« für sich entschied und sich nach langer Pause bei zwei Starts auch gegen die »Männer« brillant schlug, bevor sie Ende September in Berlin bei ihrem ersten Bänderstart in einem Rennen der »Gold-Serie« gleich zu Beginn ausfiel.

zum Renntag

Tipps Gelsentrab

Sonntag, 10. Oktober 2021, 15.02 Uhr

  1. Rennen: Mass Finest (5) – Lady Quick (1) – Adrian Scott (6)
  2. Rennen: Lancaster Newport (4) – King Kong Newport (3) – Kaithlynn Star (1)
  3. Rennen: X Lover Diamant (8) – Rita (9) – Lexia Boko (6)
  4. Rennen: Mr Blitzer Byd (5) – Fantastic Foot (2) – Jenna Transs R (3)
  5. Rennen: Emilion (6) – Kyriad Newport (7) – Free Bird (5)
  6. Rennen: Lancaster (5) – Ann Boleyn (3) – Henri Buitenzorg (1)
  7. Rennen: Lilly Marleen H (2) – Waldkautz (1) – Velten Maple Leaf (9)
  8. Rennen: Maxville (6) – Urengoy Lok (3) – Hamaxa (2)
  9. Rennen: Billie de Montfort (5) – Carat Williams (6) – Dostoievski (2)
  10. Rennen: Karl Bianco (2) – Kathy Scott (7) – Goody Perrine (3) – Kerwin Pasel (8)
  11. Rennen: Villeneuf (6) – Nyx Hillperon (10) – Di Ospeo (5)
  12. Rennen: Chic Bi (1) – Hennessey (2) – Klaes Hunt (7)