„Ab Freitag heiße ich Geineder und fahre in Bordeauxrot.“
Bei der Starterangabe hieß Romina aus dem niederbayerischen Landkreis Rottal-Inn noch Beranek mit Nachnamen. Wenn sie am Montag in Daglfing aber in Sattel und Sulky steigt, dann darf sie sich schon Geineder nennen – die junge Mama gibt ihrem Martin, dem erfolgreichen Amateurfahrer, am Freitag das Ja-Wort. Das hat sie Rennbahn-Reporterin Melanie Bäumel-Schachtner im Interview erzählt. Natürlich plauderte die ambitionierte Amazone auch über ihre Chancen im Trabreiten mit Desire BR und im Amateurfahren mit Lola Dragon.
Sehr super. Das war schon etwas Besonderes. Ich habe immer zu Martin gesagt, einmal ein Trabreiten zu gewinnen, wäre einmal mein Lebenstraum. Das lässt sich aber nicht mehr so leicht umsetzen. In Bayern gibt es nicht mehr viele Trabreiten, und wenn, dann ist natürlich Ronja Walter da, die beste Reiterin, die auch immer sehr gute Pferde zur Hand hat. Und da ist es nicht leicht, gegen sie anzukommen.
Mit einem Sieg echt nicht. Ich war mir sicher, dass wir gut platziert sind. Sie ist manchmal ein bisschen faul, also habe ich schon früh die Kapuze gezogen. Wenn aber jemand kommt, dann packt sie sofort wieder an. Als Ronja kam, zog sie an wie ein Düsenjet. Dann habe ich noch die Klappe gezogen, und es ging dahin. Es war wirklich toll.
Da treffen wir es schon sehr viel schwerer an. Wir wollen schön platziert sein, ich denke, der Sieg wird nicht möglich sein. Es sind gute Pferde drin. Sie selbst ging in Pocking sehr stark, zweimal an einem Tag. Sie hat den Vorlauf gewonnen, im Finale war sie dann Vierter. Der Fahrer war irritiert, denn es gab ein fahrerloses Pferd, und er meinte, das Rennen wird abgeläutet. Ohne diese Turbulenzen wäre sie sicherlich Zweite gewesen.
Nein, auf keinen Fall – sie hat das super weggesteckt.
Khalid sowieso, das ist eh klar. Peyton Manning kann ich nicht einschätzen, aber das Quartier schickt ihn mit Sicherheit nicht ohne Grund in dieses Rennen. Esebio d’Ourville ist ein sehr gutes Pferd, wenn der unterm Sattel klarkommt, dann kann er mitmischen. Jamal Raja BR hat mich überrascht im Trabreiten. Marisa wird sich sicherlich ebenso was gedacht haben, aber sie könnte auch springen.
Sie geht zwar an der Spitze am besten, aber ich bin gar nicht so ein Fan davon – man nimmt ihnen auf Dauer so viel Kopf, wenn man immer in Front fährt oder reitet. Von hinten raus würde ich sie lieber bringen. Aber sie fängt gut an, und wenn sie gut rauskommt, dann bleib ich erstmal vorne.
Ja, wirklich, das ist das bravste Amateurpferd ever. Sie ist echt ein Goldschatz und gibt immer ihr Bestes, ist immer im Geld. Letztes Mal hat was nicht gepasst, sie war übersäuert, da war sie nur Fünfter. Wir haben kurz ausgesetzt, sie arbeitet aber gerade wie eine Maschine.
Die Konkurrenz ist schon stark. Wir haben die bessere Abteilung erwischt. Escada aus unserem Stall ist schon auch sehr gut. Der lange Weg – das ist genau Escadas Wetter. Ich wäre mit Lola Dragon mit einem vierten oder fünften Platz sehr zufrieden. Aber sie ist dennoch immer für eine Überraschung gut – gerade auch über die lange Distanz, sie mag keine Meile, sie braucht eine ruhigere Anfangsphase.
Ja, ich fahre am Montag das erste Mal in Geineder-Farben. Denn ab Freitag heiße ich Geineder – Martin und ich heiraten! Alles, was an meinem Dress jetzt gelb war, wird bordeauxfarben, alles, was blau war, wird weiß. Den gelben Dress habe ich mit einem Sieg abgeschlossen. Ich hoffe sehr, dass die neuen Rennfarben genauso Glück bringen!