28.10.23

„Für Nicole Scott ist auch ein Sieg bei passendem Verlauf nicht ausgeschlossen.“

Der westdeutsche Trainer Jochen Holzschuh lässt natürlich keinen Renntag auf seiner Heimatbahn in Gelsenkirchen aus. Zu all seinen Startern am Sonntag nahm er im Interview bei unserem Rennbahn-Reporter Holger Hülsheger ausführlich Stellung.

Jochen HolzschuhTrabertrainer und -fahrer
Kategorie: Hast Du’n Sieger?
Hallo Jochen, Du wirst am Sonntag viele gute alte Bekannte an den Start bringen, aber mit der dreijährigen Nicole Scott auch eine Neuerscheinung in Deinem Quartier. Wie schätzt Du die Chancen Deiner Pferde ein

Fifi du Gassel (1. Rennen) ist weiterhin in guter Verfassung und sollte mit seiner Lieblingsfahrerin Julia einen guten Rennverlauf bekommen. Fifi sollte trotz zweiter Reihe gute Chancen haben, 2/3 zu sein, Kimberly Fortuna dürfte in der Wiederholung des Gästefahrens nur sehr schwer zu schlagen sein.

Nicole Scott (2. Rennen) ist erst seit einigen Wochen bei mir Stall, sie eine große, sehr rahmige Stute, die noch Zeit zur Entwicklung braucht. Daher habe ich sie bis jetzt auch sehr behutsam trainiert, das Rennen soll eine erste Standort Bestimmung sein. Dennoch gehe ich nicht ohne Ambitionen in die Partie! Der äußere Startplatz ist ganz gut für uns, da sie von ganz außen dann ungestört loslaufen kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass Nicole unter den ersten Dreien landet, auch ein Sieg ist bei passendem Verlauf nicht ausgeschlossen.

Lady Elegance (6. Rennen) ist sehr antrittsschnell und in Trabreiten bestens bewährt. Leider tut sie sich sehr schwer, ihre guten Arbeitsleistungen auf der A- Bahn zu bestätigen. Sie steht hier gut im ersten Band und ich rechne mir, sofern sich Lady halbwegs einsetzt, eine gute Chance auf eine Top 3-Platzierung.

Noubliez Jamais (9. Rennen) ist links herum bekanntermaßen deutlich stärker einzuschätzen, daher muss ich mir noch etwas einfallen lassen, um es dem alten Herrn in den Bögen etwas zu erleichtern. Der formstarke Versace Diamant ist selbstverständlich das Maß der Dinge, aber dennoch trifft es Noubi hier doch deutlich angenehmer an als beim letzten Auftritt in Hamburg. Die Startnummer ist für den guten, aber nicht überragenden Beginner perfekt, daher sollten wir trotz der für ihn nicht optimalen Rennrichtung gute 2/3-Chancen haben.

No Risk (11. Rennen) hatte bei den letzten Auftritten Atemprobleme, auch schon beim vorbereitenden Heat. Im Training ist die Atmung tadellos, daher scheint es nervlich begründet zu sein. Ich hoffe, dass er das mit zunehmender Routine in den Griff bekommt. Klappt das besser, und er bestätigt die Leistung vom letzten Gelsenkirchener Auftritt, dann kann man ihn in der Kombizeile der Dreierwette berücksichtigen.

Shanty (12. Rennen) ist nicht mehr in der Verfassung des Frühjahres – das muss man ganz ehrlich sagen. Sie hat als sehr gute Beginnerin einen klasse Startplatz über die Meile in dieser Handicap-Prüfung. Auch in der Abschlussarbeit fand ich Shanty jetzt nicht 100% top, aber das Rennen ist leichter als die sonstigen offenen Rennen, die sie bestritten hat. Auch mit 95% ist Shanty für mich in dieser insgesamt günstigen Prüfung eine Siegkandidatin. Mac Idzarda sollte nach Klasse das zu favorisierende Pferd sein.

Jailbird Hillperon (13. Rennen) ist ein ganz feines Pferd, aber mit seinem Geläuf stehe ich nach wie vor noch etwas auf Kriegsfuß. Die perfekte Balance habe ich für ihn noch nicht gefunden und muss daher noch weiter tüfteln. Er hat beim Sieg in Mönchengladbach gegen Leonella bereits bewiesen, dass er läuferisch stark genug ist, um auch in offenen Rennen zu bestehen, er ist nicht auf die TF Rennen angewiesen. Kommt Jailbird am Sonntag glatt um den Kurs, dann kann er auch dem enorm verbesserten King Kong Newport das Leben schwermachen.

Besten Dank, Jochen

Kein Problem!