„Ich komm nicht drauf, was in Berlin los war.“

In Stove waren Jochen Holzschuh und seine Startpferde am Sonntag wieder voll in seinem Element. Sein Berlin-Tief hat er also überwunden. Darüber hat er im Wettstar-Interview gesprochen und auch Einblick in die Chancen seiner Starter am Mittwoch beim PMU-Abendrenntag in Gelsenkirchen gegeben.

Jochen HolzschuhTrabertrainer und -fahrer

Kategorie: Hast Du’n Sieger?

Herr Holzschuh, haben Sie Ihr Berlin-Trauma schon überwunden? Waren die Pferde da krank

Ich weiß einfach nicht, was in Berlin los war, ich komm nicht drauf. Ich kann’s mir nicht erklären. Krank sind die Pferde hinterher nicht geworden. Es war ja in Stove auch wieder gut, man könnte zwar sagen, dass es nur eine C-Bahn ist, aber auch da mussten die Pferde eine Leistung bringen, und es haben ja auch vermeintlich nicht so gute Pferde gewonnen. In Berlin sollte es wohl nicht sein. Ich habe mich richtig geschämt. Du merkst im Schlussbogen, es geht überhaupt nichts mehr. Vielleicht muss man es abhaken und sagen, es war ein Formtief von Pferden und Fahrern.

Also ist auch in Gelsenkirchen Zeit, es richtigzustellen

Ja, auf jeden Fall. Ich hoffe, diesmal geht wieder alles wie gewohnt.

Der Renntag startet mit Nicole Scott. Für sie liest sich die Aufgabe ja ganz günstig nach ihrem feinen Ansatz

In dem Rennen kann viel passieren. Ich hab richtig Meinung von der Stute. Sie ist aber noch nicht auf 100 Prozent. Sie kann gewinnen, aber ich bin auch zufrieden, wenn sie die letzte Leistung wiederholt und einen zweiten oder dritten Platz erzielt. Sie kam ziemlich fertig zu uns, aber ich glaube, die wird richtig gut.

Von IT Security hätten Sie sich sicherlich in Berlin sehr viel mehr erwartet

Oh ja, auf jeden Fall. Vor allem nach dem Rennverlauf. Ich hab im Schlussbogen schon gemerkt, dass sie komplett leer ist. Ich bin nicht sicher, ob sie wirklich läuft in Gelsenkirchen, sie hat sich etwas den Huf geprellt und wir müssen am Mittwoch sehen, wie sie auftritt. Falls sie läuft, müssen wir schauen, ob sie wieder besser geht. Sie reist eh nicht so gerne, in Berlin war sie noch nie so gut, so schlecht allerdings noch nie. IT Security wird nicht zu offensiv ins Rennen gehen, wir gucken mal, was sie macht. Wir schauen, dass wir sie wieder in Form bringen, dann ist sie sicherlich eine der ganz guten Stuten in Deutschland. Die Breeders Crown lassen wir wahrscheinlich aus.

Steht Lady Nele unmittelbar vor ihrem ersten Sieg

Die war letztes Mal sehr gut. Sie lässt sich etwas bitten und ist ein wenig faul, gerade das könnte aber später einmal kein Nachteil sein. Ich will nicht zu offensiv zu Werke gehen und hoffe, es bleibt auch dabei, und das Pferd von Marciano ist stark, aber natürlich kann sie sowas auch gewinnen.

Dringt die speedstarke Flow Hazelaar aus zweiter Reihe durch

Sie hat sich die letzten beiden Rennen wirklich sehr gut angezeigt. Sie hat wirklich guten Speed, Nummer 12 ist dennoch nicht so prickelnd. Entweder es passt oder es passt nicht – dann kommt eben ein anderes Rennen.

Von Brillant Times haben Sie zuletzt schon gesagt, dass sie es weit schwerer antrifft, die Leistung war aber dennoch toll – zufrieden

Ja, echt super war das, von dem Pferd kriege ich immer mehr Meinung. Sie hatte zwar eine kurze Startpause, weil sie in Berlin kein Rennen hatte, aber vielleicht war ja gerade das ihr Glück (lacht). Ich sehe sie unter den ersten Dreien. Ein Sieg ist nicht ausgeschlossen. Sie setzt sich wirklich immer ein.

Shanty beschließt mit guter Nummer den Renntag – mit ordentlichen Platzchancen

Ich erwarte wirklich ein gutes Platzgeld. Shanty lief sogar in Berlin gut, hatte nur kein Rennglück, sonst wäre vielleicht sogar der Sieg möglich gewesen. Das Pferd ist sehr gut drauf. Es sind zwei, drei richtig gute Pferde drin, aber mit einem dritten, vierten oder fünften Platz rechne ich schon ganz fest.