„Ich war noch nie auch nur in der Nähe eines Derbys.“
Mehr als 50 Jahre besitzt der gebürtige Österreicher und Wahl-Münchener Hannes Sporer Rennpferde. Doch noch nie hatte er einen Derbystarter. Nun ist der Traum wahrgeworden: Sporer ist der Züchter von Bella Bavaria, und die Stute steht in seinem Mitbesitz. Damit schickt der ehemalige Florist auch die Stutenderbyfavoritin am Samstag ins Rennen. Was er erwartet, hat er Rennbahn-Reporterin Melanie Bäumel-Schachtner erzählt.
Noch ist er völlig normal (lacht). Wir haben mit dem Derbyvorlaufsieg schon etwas erreicht, was einem kleinen Züchter so gut wie nie gelingt. Ich bin ja ein Ein-Stuten-Züchter. Die Aufregung kommt aber dann sicher noch. Man hofft, dass mit der Stute alles okay ist, dass sie sich nicht verletzt, dass sie den Transport gut wegsteckt, nicht rossig wird und so fort. Aber es ist schon eine tolle Sache. Ich habe seit 50 Jahren Traber und war noch niemals auch nur in der Nähe eines Derbys. Wobei ich immer meine Pferde genannt habe.
Genau. Ich konnte die Stute Burlesque kaufen. Sie hatte aber etwas im Kreuz, und wir konnten sie nicht mehr starten, also haben wir sie gedeckt. Als erstes Pferd kam Berlin Hero, der hatte leider etwas gesundheitliche Probleme, geht aber wieder gut und wird im Herbst wieder starten. Und dann kam Bella Bavaria. Andi Schwarz, bei dem sie zur Welt kam, sagte schon früh: Das wird ein besseres Pferd. Er sowie die Familie Schmaus und Johann Holzapfel stiegen ein und überredeten mich, meinen Anteil zu behalten. Auch Paul Hagoort hatte eine Riesenmeinung von ihr. Sie hatte zweijährig immer Pech und schlechte Startnummern. Sie ist immer gegen die Besten gelaufen.
Sinfonie hat uns zweimal geschlagen. Auch, wenn die Nummer schlecht ist, halte ich von ihr eine Menge. Meine Geheim-Mumm ist Yoko Ono Diamant. Sie ist bei jedem Start besser geworden und fängt super an. Aber wir hatten dieses Mal endlich Glück mit der Startnummer.
Mit Robin Bakker ist es immer dasselbe: Er schaut sich das Rennen an und entscheidet dann, was er tut. Von uns kommt da gar nix. Wir sagen kein Wort, also zum Beispiel, dass er in Front fahren will. Das weiß Robin selbst und wird sich im Rennen entscheiden.
Ja, auf jeden Fall. Seit sie ohne Eisen gehen darf, tut sie das auch. Sie hat extrem gute Hufe und hält es unbedingt aus. Was sie dagegen nicht mag, ist eine mullige Bahn.
Ja, ich glaube schon, dass sie die hat. Aber vier andere eben auch. Manchmal kommt es im Derby doch etwas anders. Was nicht optimal ist, ist die lange Wartezeit im Stall bei der Hitze. Ich verstehe nicht, wie man ein Derby auf das 13. Rennen legen kann. Ich hoffe aber, dass dennoch alles gut ist.