„Jeronimo kann nur am Fahrer scheitern.“
Es geht um wichtige Punkte, wenn der Stall Gramüller am Sonntag in Berlin-Karlshorst anrückt. Stammfahrer Christoph Schwarz will Silberhelm werden. Und Viper hat noch gute Karten, sich den Titel „Deutschlands Pferd des Jahres“ zu sichern. Ausführlich hat Racing-Manager Marcus Gramüller mit Rennbahn-Reporterin Melanie Bäumel-Schachtner über die Chancen seiner Pferde gesprochen und dabei den ein oder anderen Wett-Tipp parat.
Ich habe ihn gekauft als Handelspferd, das bedeutet, er steht zum Verkauf. Da er aus einem absolut guten Quartier kommt, in dem er sicherlich bestens trainiert wurde, haben wir ihn nur dreimal ruhig gearbeitet. Ich glaube, er kann sich bei uns gut etablieren. Den Formen entsprechend, müsste er bei uns 1 – 3 sein. Allerdings ist die Nummer 1 im Bänderstart wirklich schlecht. Lord Bianco ist übrigens der Bruder von Generaal Bianco.
Mein Papa hat ihn umgestellt vor zwei Start, und wir fahren ihn nun ohne Scheck und ohne Eisen. In Daglfing hat das super funktioniert, und er hat so gewonnen. In Straubing wollte der Besitzer unbedingt im Ejadon-Rennen starten und nicht eine Klasse darunter, in die er auch gepasst hätte. Da ist ihm leider die Startnummer 1 zum Verhängnis geworden. Er war damit zu giftig, zumal auch Pferde hinter ihm waren. Er ist aber sehr gut drauf. In diesem Rennen kann er nur am Fahrer scheitern (lacht). Aber wenn er mit mir nur 85 Prozent so gut ist wie mit Chris Schwarz, so sollte er das Rennen dennoch nicht verlieren können.
Ja, absolut. Es ist aber ihr letzter Start für uns. Sie hat den Besitzer gewechselt und geht zu Rolf Havenström ins Training. Da hat sie sicherlich einen guten Platz gefunden. Ich denke, dass sie 17 gehen kann, und das sollte für einen Platz unter den ersten Dreien reichen.
Ja, auf jeden Fall. Das Komische ist: Wir haben überhaupt nichts verändert, null anders gemacht. Er war auf einmal wieder hervorragend. Wir kennen den Grund nicht, also hoffen wir einfach, dass es mit ihm so weitergeht. Er ist toll in der Arbeit, da ist er auch immer völlig unkompliziert. Auf der Rennbahn eilt ihm schon sein Ruf voraus, aber keine Ahnung, warum er da so giftig ist – er ist von Anfang an bei uns und es ist auch nie etwas vorgefallen. Die große Bahn sollte ihm entgegenkommen. Und es gibt keine zweite Reihe hinter ihm. Es sind anspruchsvolle Gegner drin, aber er ist selbst sehr gut.
Ich hoffe. Bevor er zu uns gekommen ist, ist er in Mönchengladbach einen Kilometer 10 gegangen, also denken wir schon, dass er die Schnelligkeit für diese Heatfahren hat. Dennoch ist das Rennen für ihn natürlich schon ein Quantensprung. Virginias Prime kommt aus der Gold-Serie, den muss man schon fürchten. Wir treten dennoch mit Ambitionen an und auch aus gutem Grund: Er hat die Chance, zwei Rennen zu gewinnen und diese Siege täten ihm gut im Kampf um den Titel „Deutschlands Pferd des Jahres“. Er ist noch in Form und nun, wo wir so dicht dran sind, wollen wir ihn auch noch weiter starten, es wäre schon schön, das zu erreichen.
Richtig, wenn er hier Dritter oder Vierter wird, sind wir sehr zufrieden. Wir nehmen ihn mit, um den Verein zu unterstützen, damit das Rennen zustande kommt. Er ist als Ersatzpferd im Heatfahren angegeben, und da wäre er auch sehr gut aufgehoben. Er fängt an wie ein Düsenjäger und das wäre genau sein Ding. Aber in dem Rennen, in dem er antritt, hat er nur Platzchancen.