„Larry Leisure ist wieder ganz der Alte.“
Mit seinem Überraschungssieg am Breeders Crown-Wochenende haben Alex Kelm und Larry Leisure die Zuschauer begeistert. Fünfmal steigt der junge Trainer und Fahrer beim Renntag am Donnerstagmittag in Berlin-Mariendorf in den Sulky und hat ausführlich über seine Chancen geplaudert.
Ja, genau, er ist wieder ganz der Alte. Er hat eine tolle Steigerung geboten. Ich fürchte in diesem Rennen nur Sicilia. Die war zu guten Pferden platziert und hat die ersten beiden Starts gewonnen. Ich bin nicht böse, wenn ich zu so einem tollen Pferd Zweiter bin. Ich werde erstmal losfahren, aber nicht auf Biegen und Brechen die Spitze einnehmen. Er ist ja immer wieder angeschlagen und ich will ihm nicht zu harte Rennen geben, ich baue ihn schonend auf und habe die Zukunft im Blick.
Das Pferd war zuletzt sehr komisch. Im Heat war sie sehr heiß, ich kann’s mir nicht erklären. Sie war vor dem Start sehr ungebärdig, ist dann im Renntempo gegen den Startflügel gerannt und wäre fast noch unten durch, weil der Flügel so hoch war. Wir haben deshalb einen Fehlstart verursacht. Eine Runde vor Schluss fuhr ich in die Todesspur, denn Reine des Neiges gab mir das Gefühl, gewinnen zu können. Ich wollte auf den Ruck losfahren, aber da ist sie mir gesprungen.
Ja, wie im zweiten Rennen heißt mein Gegner Josef Franzl. Ich kenne Saluti von früher, als ich bei Seppi Franzl war, und sie hat mir schon damals gefallen. Sie ist recht groß und hat Zeit gebraucht und ist nun ein gutes Rennpferd geworden. Glattgehend ist sie ungeschlagen, ich weiß nicht, warum sie zweimal einen Fehler gemacht hat. Wir werden versuchen, Saluti zu schlagen. Ich glaube, ich hätte das Rennen in Hamburg nicht verloren und bin sicher, dass Reine des Neiges es mit der Gegnerin aufnehmen kann. Sie wird immer stärker.
Auf jeden Fall. Ich bin der Meinung, sie wird sich steigern. Zuletzt war die Bahn extrem schlecht und sie hatte nicht die optimalen Eisen, sie hat aber ein gutes Laufen gezeigt. Ich hab auch einen Fahrfehler gemacht und bin an die Innenkante gefahren, das war die falsche Entscheidung – sonst hätte sie das Rennen gewinnen können. Auch sie baue ich langsam auf. Sie ist eine Ready Cash-Stute, die kann man leicht überhitzen. Mein Tipp: Sie sollte Zweite oder Dritte sein. Ich bin gespannt auf Trogir. Der wurde kastriert und könnte dieses Mal glattgehen. Auch Sartre ist gut, wenn er glattgeht.
Das stimmt. Mit dem ersten Start war ich zufrieden, ich hatte ihn bis dahin nur ruhig gearbeitet. Das Pferd funktioniert zudem am besten ohne Eisen, das war zuletzt nicht möglich. In diesem Rennen hat er aber wenig verloren. Es sind sehr gute Pferde drin. Ich bin zufrieden, wenn er Vierter oder Fünfter wird. Zukünftig soll er in Trotteur-Francais-Rennen starten, aber das ist dieses Mal ausgefallen.