03.09.23

„Postillon und Zucchero waren gesundheitlich angeschlagen.“

Gleich viermal ist Peter Platzer im Sulky am Montagabend in München-Daglfing anzutreffen – zweimal mit eigenen Pferden in offenen Rennen, zweimal mit fremden Pferden in Amateurfahren. Ob so viele Starter Spaß machen und was von ihnen zu verraten ist, darüber sprach der erfolgreiche Amateurfahrer im Interview mit Rennbahn-Reporterin Melanie Bäumel-Schachtner.

Peter PlatzerAmateur-Trabrennfahrer
Kategorie: Hast Du’n Sieger?
Herr Platzer, gleich viermal steigen Sie in den Sulky. Stress oder Spaß

(lacht) Nein, absolut kein Stress, es macht sehr viel Spaß. Ich mache den Sport ja, weil ich fahren möchte. Wir hatten schon öfter vier, ein paarmal auch schon fünf. Die Rennen sind zwar nah aufeinander, aber das geht schon.

Den Auftakt macht Black Pearl. Mit der verstehen Sie sich ja echt gut

Ja, das stimmt, ich mag das Pferd sehr gerne. Wir hatten die Mutter von ihr selbst und ich habe daher eine Verbindung. Sie ist ein bisserl eigen, eine richtige Stute mit eigenem Kopf. Zwar hat sie sehr viel Schnelligkeit, steht sich aber manchmal selbst ein wenig im Wege. Das Rennen ist richtig gut besetzt. An eine Siegchance glaube ich nicht, wenn ich Dritter oder Vierter werden würde, dann wäre ich sehr zufrieden. Ich sehe Zodiak PS als härtesten Gegner an, der ist in Superform, aber es sind noch weitere sehr gute Pferde im Rennen. Ich werde versuchen, in Front zu fahren, das mag sie gerne und das ist ihre Chance auf eine Platzierung.

Postillon hatte zuletzt ein kleines Tief. Was war denn los bei ihm

Er war nicht ganz in Ordnung und hatte ein paar gesundheitliche Baustellen, zum Beispiel ein Problem mit dem Hufgelenk. Er wurde noch einmal behandelt und wir sind auf einem guten Weg, ob er allerdings dieses Mal schon auf 100 ist, muss sich herausstellen. Fakt ist, wenn er auf 100 wäre, dann würde ich in diesem Rennen auch keinen Gegner fürchten. Er wird aber sicher seine Leistung bringen und wir in diesem Rennen, ob er gut genug ist für die Amateurmeisterschaft in Hamburg, für die er noch eine Nennung hat, oder ob wir ihn streichen. Als Gegner sehe ich Indoor, von dem habe ich eine Meinung, und das beste Pferd ist auf jeden Fall Viper, der muss aber aus zweiter Reihe auch erst um das Feld herum.

Danach sind Sie wieder Catchdriver. Augustiner, der flotte Beginner, hat hier mit der 7 eine nicht ganz so günstige Nummer, oder

Ja, das stimmt, er fühlt sich einfach an der Spitze am wohlsten. Die letzten beiden Rennen waren toll, wobei er letztes Mal über 1.600 Meter von der Spitze aus in seinem Element war. Dieses Mal warten andere Gegner auf ihn. Magistraal müsste nach der letzten Leistung der Favorit sein. Heute ist er in einer komplett anderen Klasse, und ich muss ihn auch glatt vom Start bringen, denn Pferde in seinem Rücken am Start mag er nicht so gerne, da ist er ein wenig kitzlig. Ich habe ihn aber in der Arbeit schon öfter gefahren und kam gut zurecht, und wenn er dann einmal liegt, dann liegt er. Ich rechne eher mit einem Platzgeld.

Ist zum Schluss Zucchero Ihre beste Siegchance des Tages

Ja, auf alle Fälle, das sehe ich auch so. Er müsste heute meine beste Chance sein zu gewinnen. Er war in Baden Dritter, die Form liest sich super, aber da war er schon krank und wir wussten es nicht. Anschließend ging’s ihm nicht so gut, er hat viele Kilos verloren. Jetzt ist alles wieder in Ordnung und er zeigt auch in der Arbeit deutlich an, dass er wieder Spaß am Laufen hat, das ist bei ihm immer ein gutes Zeichen. Ich muss ihn glatt aus dem Band bringen, das letzte Mal ist er mir bei beiden Startversuchen gesprungen. Ich darf nicht zu viel Boden verlieren. Er hat nun mal nicht so viele Rennen mit seiner Gewinnklasse und nun ist er acht Jahre alt, er muss den Bänderstart lernen. Im ersten Band sind einige ordentliche Pferde, die aber machbar scheinen. Ich bin der Meinung, dass die drei Pferde des dritten Bandes das Rennen unter sich ausmachen werden.