Der junge Trainer Alexander Kelm bietet am kommenden Sonntag in Mariendorf fünf Starter auf. Im Interview mit Rennbahn-Reporter Holger Hülsheger nimmt er ausführlich zu den Chancen seiner Schützlinge Stellung.
Louis Mon Ami (1. Rennen) tut sich rechts herum sehr schwer, auch wenn er im vergangenen Jahr in Gelsenkirchen mal mit mir gewinnen konnte. In Hamburg musste ich ihn kurz nach dem Start etwas korrigieren, da ein Konkurrent ansprang. Diese kleine Korrektur reicht bei ihm, um in Galopp zu verfallen und sich nicht mehr ausparieren zu lassen. Ohne den Fehler hätten wir da eine gute 2/3-Chance gehabt. Am Sonntag soll er in erster Linie Trab gehen und einen regelmäßigen Startrhythmus bekommen. Große Ambitionen habe ich da nicht, er soll für Aufgaben in Hamburg fit gemacht werden.
Larry Leisure (2. Rennen) hat eine sehr gute Gesamtform, aber aufgrund seiner gesundheitlichen Anfälligkeit muss ich immer sehr behutsam trainieren und kann ihn nicht voll belasten, dennoch gehe ich optimistisch ins Rennen. Wenn Sicilia anfragt, werde ich der Stute das Kommando überlassen; wenn nicht, könnten wir es erneut von vorne versuchen. Beim letzten Mal hätte ich unterwegs mehr Tempo rausnehmen müssen, aber auch dann wäre es gegen die Lasbekerin wahrscheinlich zu schwer geworden. Sicilia sollte beste Siegchancen haben, für Rang zwei haben wir meiner Meinung nach die besten Karten.
Palina Bo (4. Rennen) ist eines der kleinsten Pferde, das ich je gefahren habe. Die Stute hat aber ein großes Kämpferherz und gibt immer alles. Hinterm Startwagen ist sie allerdings noch etwas zu ehrgeizig und kribbelig, so dass sie auch mal einen Fehler machen kann. Findet sie glatt ins Rennen, dann kann sie es auch mit Eternity und Höwings Caviar aufnehmen, denn die beiden hätten wir bereits beim letzten Mal erwischt, wenn das Rennen noch 20 Meter weiter gegangen wäre. Ich werde sie umsichtig einsetzen – aber wenn alles passt, kann Palina diese Aufgabe für sich entscheiden!
French Turgot (6. Rennen) hat uns in Gelsenkirchen etwas enttäuscht, denn wir hatten nachdem ordentlichen Laufen in Hamburg doch mit mehr gerechnet. Er trifft hier auf sehr starke Konkurrenz, so dass ein kleines Platzgeld schon ein Erfolg für uns wäre.
Hacker de Beaum (11. Rennen) bot in Karlshorst eine ordentliche Leistung, auch wenn nur drei Pferde ins Ziel kamen. Er ist ein braver Dauerläufer, dem es aber an Explosivität fehlt. Jester Tonic dürfte meiner Meinung nach hier nur schwer zu schlagen sein, ich rechne mir aus dem zweiten Band mit Hacker realistische 2/3-Chancen aus.
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