Revanche im doppelten Sinne – die beiden besten Traber der Welt treffen sich im Prix de France am Sonntag

Vincennes, Sonntag, 14. Februar 2021:

2100 Meter Speed Race, es wird höllisch schnell! Der Prix d´Amérique-Sieger 2020 und 2021 Face Time Bourbon trifft seinen Bezwinger aus dem Prix de France des vergangenen Jahres Davidson Du Pont – eine Geschichte, die sich in diesem Jahr wiederholen könnte, doch der Supercrack und sein Fahrer Björn Goop wollen Revanche und sich mit diesem Titel endgültig die Krone der Traber aufsetzen. Doch auch Davidson Du Pont brennt auf Revanche für die Niederlagen im Prix d´Amérique. Wer macht´s und wer könnte die beiden ärgern? Wir geben eine Übersicht zu den Startern.

Spätestens der Prix d´Amérique untermauerte den Ruf von 2 Face Time Bourbon als weltbester Traber und ließ die letzten Zweifler verstummen. Früh im Vordertreffen zu finden, kontrollierte er lange in zweiter Position das bedeutendste Trabrennen der Welt. Im Schlussbogen war es soweit und Fahrer Björn Goop ließ seinen Superstar zu einem unvergesslichen Sprint und einer neuen Rekordzeit antreten. Nur Herausforderer Davidson Du Pont konnte folgen, der jedoch trotz eines riesigen Laufens keine Chance hatte. „Er ist ein Außerirdischer, das Pferd ist nicht normal. Er ist nicht wie die Anderen“, schwärmt sein schwedischer Fahrer nach dem Rennen. Nun steht der Prix de France an, ein Rennen, dass sich das Team um Face Time Bourbon auch gerne auf die Fahne heften will. Im vergangenen Jahr gab es „nur“ einen 2. Platz hinter Davidson Du Pont, der sich rechtzeitig von dem „eingesperrten“ Rivalen lösen konnte und mit einer Halslänge siegte. Der Endspurt von Face Time Bourbon war jedoch gewaltig und zeigt, dass auch die kürzere Distanz kein Hindernis ist. Das zusätzliche Glück bei der Startplatzauslosung machen ihn zum uneingeschränkten Favoriten!

Weniger Glück hatte Titelverteidiger 8 Davidson Du Pont und erwischte mit der Nummer 8 einen Startplatz weit Außen. Ein Nachteil, der ein gutes Händchen seines Fahrer Jean-Michel Bazire erfordert. Das dieser dazu in der Lage ist, steht außer Frage und der „Maître“ wird eine passende Taktik im Gepäck haben. Nicht zu schmälern sind die letzten Bombenleistungen von Davidson Du Pont, der eigentlich nur das Pech hat, sich die Bühne mit einem Ausnahmepferd wie Face Time Bourbon teilen zu müssen. Einziger Verfolger im Prix d´Amérique und zuvor Sieger des „Belgique“ in neuer Rekordzeit machen es klar: die beiden Pferde wohnen in einer anderen Straße! „Davidson ist in perfekter Form, er kann alles“, lautet die Kampfansage von Jean-Michel Bazire.

Um zu erkennen, dass 5 Délia Du Pommereux eine Herausforderin für die beiden sein kann, braucht man sich nur eine Rennwiederholung des Prix de France im vergangenen Jahr anzusehen. Trotz eines schlechten Startplatzes und weiter Wege im Schlussbogen war sie die Einzige, die sich fast in das Duell um den Sieg einmischen konnte und endete mit sehr viel Speed drittplatziert. Im Prix d´Amérique hatte sie keine Chance, die Distanz wird der schnellen Stute aber entgegenkommen. „Sie liebt diese Distanz und ist in Topform“, sagt Adrien Charbonneau, der sich täglich um sie kümmert – für uns ist sie klar das dritte Pferd im Rennen und die Einzige, die den beiden Favoriten ein Bein stellen könnte.

Der Derby-Dritte des vergangenen Jahres in Schweden 9 Aetos Kronos geht mit einem frischen Sieg in dieses Rennen. Am Prix d´Amérique Tag steuerte ihn Jean-Michel Bazire im Prix Bold Eagle zu einem knappen, aber starken Sieg. Dabei war der Rennverlauf alles andere als einfach, er musste das Rennen lange in der „Todesspur“ gestalten und kämpfte dennoch ein starkes Pferd nieder. Der erste volle Erfolg beim fünften Versuch für den Hengst in Frankreich, der erstmals von Franck Nivard gesteuert wird. Gegner dieses Kalibers hat er noch nicht gesehen und der Startplatz ganz außen ist ein großer Nachteil. Hinter den drei genannten ist er für uns aber das stärkste Pferd.

Nicht unterschätzen sollte man 6 Frisbee D´Am, denn das Rennen über 2100 Meter/Autostart ist genau sein Sport. Trainer Richard Westerink wird ihn bestens vorbereiten und sich Hoffnungen auf eine gute Platzierung machen. Wir erwarten, dass er eine ähnliche Taktik wählt, die ihn im Prix Du Luxembourg zu einem 2. Platz hinter dem Crack Dorgos De Guez geführt hat. Gleich in Front gezogen löste sich Frisbee D´Am mit teilweise 20-30 Metern vom Feld und wurde erst in der Zielgeraden „eingefangen“. Sich so weit abzusetzen wird diesmal wohl nicht gelingen, für eine stramme Pace aber könnte er sorgen.

3 Feliciano galt früh zu Höherem berufen, so sagte sein Trainer Philippe Allaire einst: „er ist das talentierteste Pferd, dass ich je hatte“. Zweifellos folgten viele starke Rennen, doch nach ganz oben hat er es bislang nicht geschafft. Im Prix d´Amérique belegte Feliciano den 7. Platz und zeigte dabei eine ordentliche Leistung, mehr aber auch nicht. Die kürzere Distanz liegt ihm, er muss sich aber steigern.

Cornulier-Siegerin 7 Bahia Quesnot und ihr Fahrer Junior Guelpa überraschten viele im Prix d´Amérique. Sie übernahmen die Spitze und wehrten den ersten Angriff des großen Favoriten Face Time Bourbon ab. Eine gewagte Taktik und eine Art Majestätsbeleidigung, doch bis in den Schlussbogen konnte Bahia Quesnot die Führung verteidigen. Gegen den Antritt der Favoriten war sie dann machtlos und wirkte völlig entkräftet, behielt aber kämpferisch das fünfte Geld. Wir denken, dass diese beiden harten Rennen innerhalb einer Woche zu viel gewesen sind.

Die Gewinnreichste im Feld ist 4 Billie De Montfort, die mit ihrer Startschnelligkeit eine gute Lage finden wird. Sie sollte nicht unterschätzt werden und ist nach wie vor in starker Form. Im Prix d´Amérique hatte sie hinter dem früh geschlagenen Power einen sehr unglücklichen Rennverlauf. Zuvor gewann Billie De Montfort im Dezember den Gran Premio delle Nazioni in Mailand über die Kurzdistanz. Mit der alten Dame ist für eine gute Platzierung zu rechnen.

Für 1 Romanesque dürfte wohl der Olympische Gedanke zählen, er ist in diesem Rennen überfordert.

 

Unser Tipp: Face Time Bourbon (2) – Davidson Du Pont (8) – Délia Du Pommereux (5) – Aetos Kronos (9)

 

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