Nachschau München-Daglfing, 13. Juni

Nando d’Amore offensiv der erste Offensive-Sieger

11 Rennen am späteren Samstagnachmittag bot der Münchner Trabrenn- und Zuchtverein an diesem Samstag und bot ein Programm der Extraklasse in dessen Mittelpunkt der erste Lauf zur Daglfinger Dreijährigen-Offensive 2020 stand. Gemeldet wurden in dieser 6.000 EUR Prüfung für den Derby-Jahrgang insgesamt sieben Kandidaten. Bereits vor dem Start gestrichen wurde der Vorausfavorit Business Class der sich am Morgen eine kleine Verletzung im heimischen Stall zugezogen hatte und so wollte das Team des mit Derby-Nennung ausgestatteten Love You-Sohns kein Risiko eingehen.  Sechs Pferde versammelten sich so hinter den Flügeln des Startwagens, wobei die Wetter die Favoritenehre an Nando d’Amore gaben, der beim ersten Start seiner Karriere einen Ehrenplatz zu einer starken Jahrgangsstufe anbot. Letztlich entschieden wurde das Rennen bereits am Start, denn Rudi Haller schickte Nando d’Amore sofort in die Offensive und konnte im ersten Bogen das Kommando vor Agayev d’Anerol und Patron Viking übernehmen. Kontrollierte die Fahrt unterwegs aufgrund nicht vorhandener Angreifer nach Belieben, verschärfte die Fahrt Ausgangs der Gegenseite erheblich, löste sich an der letzten Ecke auch von seinem Verfolger und hatte keine Mühe die Gegner in Schach zu halten. Mit starkem Schlussakkord schnappte sich Heck M Eck mit Jochen Haide nach einem Rennen am Ende des Feldes den Ehrenplatz vor Agave d’Anerol, der sich erneut sehr gut verkaufen konnte. Trainer Rudi Haller zeigte sich von der Leistung des Mago d’Amore-Sohnes im Besitz Anton Santner angetan und man darf gespannt sein, ob der Hengst im September den Weg nach Berlin zum Derby einschlagen wird. 

Im Rahmenprogramm setzte Haller mit seinem Schützlingen weitere Akzente. So siegte zum Auftakt der Corleone-Nachkomme Al Capone für den Stall Wieserfhof beim Debüt mit einer soliden Vorstellung, profitierte allerdings auch vom fehlerbedingten Auftritt von Eaton, der sich bereits am Start im gestreckten Galopp aus der Partie verabschiedete. Ein eindrucksvolles Comeback gab Italiano KP, östrerreichische Derby-Hoffnung im Wettstar.de-Rennen. Nach verhaltenem Start und einem Rennen auf Warten, machte sich der Wallach 600 m vor der Linie auf die Verfolgung des früh in Führung gezogenen L’Amicus, der die Fahrt unterwegs stets zügig gestaltet hatte. Trotz optimalem Vortrag durch seinen Besitzer Stefan Hiendlmeier, blieb dem Piloten zum Schluss aber nur der Ehrenplatz, denn Italiano KP zeigte unwiderstehlichen Speed und kam noch zum sicheren Erfolg. 
 
Entschädigen konnte sich Hiendlmeier im Rennen für die Trotteur Francais. Trotz 50 m Zulage konnte keiner der Kontrahenten Desiree Star das Wasser reichen, die letztmals gegenüber die Gegner mit viel Speed der Reihe nach einsammelte, auch eine kurze Störung im Schlussbogen wegsteckte und mit viel Energie einen überlegenen ersten Sieg in Deutschland gegen Cazio Josselyn und Elixir d’Andain markierte. 
 
Kentucky Bo in Tagesbestzeit – drei Siege durch Team Franzl

In einen Temporausch lief sich Kentucky Bo, der den Ringostarr Treb-Pokal nach belieben dominierte. Nach dem Start sofort an die Spitze gezogen, ließ Haller das Tempo nie abflauen und siegte überlegen Weile in 1:14,4 / 2.100 m gegen Samir und Baxter Hill.
 
Drei Siege für das Team Franzl waren eine stattliche Ausbeute der Sauerlacher. Zunächst absolvierte Airborne einen Tempolauf mit Alexander Kelm im Sulky und zeigte sich dieses Mal von seiner besten Seite, sodass Flash Gordon, Cataleya und Co. die Statistenrolle übernehmen mussten. Ein Doppelschlag  gelang Seppi Franzl zum Abschluss, denn zunächst gelang Far West der fünfte Sieg in Serie in diesem Jahr und zum Abschluss korrigierte Tyron Hill sein Streichresultat vom Debüt, schlug in starken 1:16,9 / 2.100 m im Ziel an und feierte seinen ersten Karrieretreffer. 
 
Suarez begeistert – Windhund und DJ d’Urfist punkten im Handicap 

Tempo war das Motto im Varenne-Pokal, der zu einer Beute von Suarez wurde. Der Dream Vacation-Wallach fand mit Zulage hervorragend ins Rennen, übernahm bereits nach 500 m das Kommando und ließ danach nichts mehr anbrennen, sodass Super Pro und Duglas nur um die Plätze zwei und drei kämpfen konnten. 
 
Zwei Handicaps rundeten das Programm ab. Zunächst siegte DJ d’Urfist nach einer von Sophia Raschat glänzend eingeteilten Fahrt sicher gegen Man in Black, der zu spät auf Touren kam und so den Franzosen der RG Pferdesport nicht mehr erreichen konnte. Wenig später drückte Windhund dem Preis der Elitloppet-Sieger seinen Stempel auf und setzte sich im 15er-Feld sicher gegen Belmont und Call Me Ritter durch. 
 
Bereits vor dem Renntag gab es interessante Qualis und Probeläufe zu bestaunen. So absolvierte die Zweijährige Irina de Beylev als erste Zweijährige in Deutschland ein Aufbaurennen und hinterließ mit einer erreichten Zeit von 1:22,7 / 1.609 m einen guten Eindruck. Wenig später ging der zweifache Traber des Jahres Orlando Jet erstmals nach dem Wintermeeting wieder auf einer Rennbahn hinter den Startwagen, absolvierte einen freiwilligen Probelauf und drehte auf dem zweiten Kilometer mächtig auf, sodass er in 1:15,5 / 2.100 m eine gelungen Rückkehr auf die Rennpiste feiern konnte.