Nachschau Trabrennen Gelsenkirchen, 7. Juni
»Super Queen« mit eisernem Willen
Im »Juni-Pokal« setzt sich Super Queen C in einem Wimpernschlagfinale durch – Fahrer Stefan Schoonhoven gewinnt auch mit Außenseiter Elixir Normand – Erwin Bot stellt Gangster und Because you love me siegreich wieder vor – Sattelcrack Zauni hat mehr Mühe als erwartet
(GelsentrabPR) – Der erste von drei Juni-Renntagen im GelsenTrabPark fand am Sonntag zu ungewohnter Stunde statt. Erst um 17.50 Uhr ertönte das erste »Ab« einer insgesamt neun Partien umfassenden Karte, auf der der »Wettstar-Juni-Pokal« den Mittelpunkt darstellte und am Ende auch hielt, was man sich versprochen hatte.
Eine »Königin« ringt die »Jungs« nieder
Als eine von vier PMU-Prüfungen mit 2.500 Euro dotiert, hatte das Mittelstrecken-Rennen regen Zuspruch bei der Starterangabe gefunden, sodass ein Feld mit zwölf Pferden zusammenkam, von denen eine ganze Reihe reelle Ansprüche auf den Platz ganz vorne anmeldete. Darunter befand sich mit Super Queen C (6/Stefan Schoonhoven) eine Stute, die dem vermeintlich stärkeren Geschlecht schon mehrfach die Stirn geboten hatte und dabei immer wieder mit eisernem Willen überzeugte.
So war es auch dieses Mal. Die Tochter des zweifachen »Prix d’Amérique«-Siegers Offshore Dream wechselte aus dritter Position nach etwa der Hälfte der 2.000 Meter-Distanz in die Außenspur und saugte sich dort an Antoine du Bourg (11/Henk Grift) heran. Der zehnjährige Franzose hatte sich vor den Tribünen mit einem Überraschungsangriff das Kommando gesichert, dass es nun mit allen Mitteln zu verteidigen galt. Kopf an Kopf preschten die beiden Protagonisten nach Durchlaufen des Schlussbogens dem Ziel entgegen und lieferten sich ein erbittertes Gefecht, in dem Super Queen C im entscheidenden Moment einen hauchdünnen Vorteil auf ihrer Seite hatte. Nur eine Hals-Länge hinter dem Duo erreichte der gut endende Great Gatsby As (10/Erwin Bot) den Pfosten als Dritter und verwies den tapferen Khalid (5/Roland Hülskath) auf Rang vier. Wer diesen Einlauf korrekt vorhergesehen hatte, durfte sich über eine satte Viererwett-Quote von 20.156:10 freuen.
Vor seinem Volltreffer mit Super Queen C hatte Stefan Schoonhoven bereits einen Zähler mit Elixir Normand (5) im »Preis von Cagnes sur Mer« für französisch gezogene Pferde eingefahren und damit für eine kräftige Überraschung gesorgt. Der erstmals in Deutschland angespannte Fuchswallach behauptete sich zum Totokurs von 12:1 leicht gegen den noch höher notierenden Bikini de Larcy (6/Danny den Dubbelden), dem er die Führung auf der Tribünengeraden mit viel Schwung abgejagt hatte. Favorit Elias (9/Jaap van Rijn) musste sich deutlich zurück mit dem dritten Geld zufriedengeben.
Jahreseinstand jeweils gelungen
Ein guter Tag war der 7. Juni aber nicht nur für Stefan Schoonhoven, auch Landsmann Erwin Bot durfte sich in Gelsenkirchen zweimal in die Siegerliste eintragen, wobei er freilich vier Chancen mehr benötigte und von der hundertprozentigen Ausbeute seines Kollegen dementsprechend weit entfernt blieb. Der Holländer punktete jeweils für die engagierte Besitzerfamilie Gerrits und überzeugte dabei insbesondere mit Gangster (2). Der »Derby«-Finalist des letzten Jahres präsentierte sich beim Saisondebüt gleich in starker Verfassung und gab die nach rund 700 Metern errungene Spitzenposition bis zum Pfosten nicht mehr Preis. Souverän hielt sich der Braune Verfolger Isaiah Polly (5/Dion Tesselaar) vom Hals.
Erheblich mehr Mühe hatte »Winterfavorit« Because you love me (7) erwartungsgemäß bei seinem Jahreseinstand im anschließenden »Preis von Hyeres«. In der Klasse bis 15.000 Euro Gewinnsumme bekam es der Dreijährige mit einigen ernstzunehmenden älteren Konkurrenten zu tun und schien zu Beginn der Zielgeraden noch auf verlorenem Posten. Dann klingelte offenbar doch noch der Wecker. Während Ennis Stone (5/Michel Rothengatter) an seiner Seite entkräftet von den Beinen geriet, nahm der Muscle Hill-Sohn selbige plötzlich in die Hand, machte Meter um Meter gut und rang Jacy di Quattro (6/Robbin Bot) mit den allerletzten Schritten noch nieder.
Entscheidung erst auf den letzten Metern
Hart gekämpft wurde auch im einzigen Trabreiten des Abends. Weit vor dem Rest wehrte sich der von an Beginn an führende Georgies Express (2/Nicole Holzschuh) hier tapfer gegen die Schlussattacke des 14:10-Favoriten Zauni (5/Ronja Walter), der die Prüfung 50 Meter hinter ihm aus dem dritten Band hatte aufnehmen müssen. Schlussendlich jedoch setzte sich die bessere Klasse durch und der Walter-Schützling gewann auf den letzten Metern noch recht eindeutig die Oberhand. Eine halbe Länge trennte die beiden Duellanten im Ziel voneinander.
Weiter geht es auf der Gelsenkirchener Trabrennbahn am Freitag, den 19. Juni. Der erste Start soll dann um 16.30 Uhr stattfinden, wobei man auf Publikum vor Ort wegen der anhaltenden Maßnahmen zur Verlangsamung der Corona-Pandemie weiterhin wird verzichten müssen.